Skip to content

5 Fragen an... Julia Neubauer und Birgit Gahleitner von GesprächsKLIMA

5 Fragen an… Julia Neubauer und Birgit Gahleitner. Die beiden Powerfrauen starten am 9.10.2024, 17:00 in die erste Runde mit einem ganz neuen Talk-Format, nämlich GesprächsKLIMA in Linz. Wir freuen uns diesmal zwei ganz besondere Frauen vor den Vorhang zu holen, die die Ergebnisse aus der Forschung rund um Klimakommunikation leben und in die Breite tragen.

Wie kam es zur Idee GesprächsKLIMA?

Wir wollten ein öffentliches Gesprächsformat gestalten, bei dem wir uns wegbewegen von Grafiken und Informationsweitergabe. Uns ist es wichtig, nicht bei der Basis anzusetzen, sondern ein Verständnis der Dringlichkeit und ein Bewusstsein zur Klimakrise vorauszusetzen und dann darüber zu reden, wie wir im Alltag damit umgehen. Es geht um einen konstruktiven Diskurs über Sichtweisen. Darüber, was jede*r Einzelne tut und warum. Was er/sie gerne besser machen würde und welche Voraussetzungen es dazu auf systemischer Ebene braucht. Im Beruflichen genauso wie im Privaten. Als Vorbild dienen die Hollywood Reporter Round Tables.

Birgit Gahleitner & Julia Neubauer, Gründerinnen von GesprächsKLIMA
Was macht GesprächsKLIMA anders als andere Talkformate?

Die Ebene, auf der über Klima gesprochen wird. Es geht weniger um Meinung als um Gefühle dazu. Es geht nicht darum, wer Recht hat. Es geht darum, das Verbindende zu finden. Die Momente, in denen eine andere Person am Tisch sagt: „Ja, genau so geht es mir auch!“ oder „Ja, so hab ich es noch nie formuliert, aber jetzt wo ich es höre, beschreibt es genau meine Wahrnehmung.“

Euer 1er-Trick für wirkungsvolle Klimakommunikation...

Nahbarkeit! Gerade bei so einem komplexen Thema, bei dem es sich oft danach anfühlt, nur verlieren zu können, ist es unsere Meinung nach ganz wichtig, zu zeigen, dass wir auch nicht DIE Antwort haben. Wir wissen es auch nicht so viel besser. Wir beschäftigen uns nur viel damit und sind der Meinung, dass wir durch wirksame Klimaschutzmaßnahmen sehr viel an Lebensqualität gewinnen können. Gleichzeitig sind wir der Meinung, dass es in wirkungsvoller Klimakommunikation nicht darum geht, Sachen schönzureden. Sagen was ist, ist ganz wichtig. Unserer Meinung nach am besten mit genug persönlicher Note, mit der sich das Gegenüber identifizieren kann.

Menschen sitzen in einem Sesselkreis und unterhalten sich
Birgit, bist du in einem Klima-Gespräch schon mal positiv überrascht worden? Erzähle uns darüber...

Ja, das passiert gottseidank immer wieder. Über ein Gespräch habe ich mich besonders gefreut: Eine meiner Studentinnen hat mir erzählt, dass sie „Klimaangst“ nachvollziehen kann und manchmal auch selbst spürt, aber dass es für sie viel leichter geworden ist, weil sie inzwischen gelernt und erfahren hat, was sie selbst zum Klimaschutz beitragen kann.

Welche Tipps möchtet ihr Hallo Klima!-Menschen gerne mitgeben?

Es ist okay. Alle Gefühle rund um Klima sind okay. Es ist okay, zu tun, was eine*r für richtig hält, es ist okay, sich zurückzuziehen, um Kraft zu tanken. Es ist okay, zwischendurch auch mal alles anzünden und/oder alles hinschmeißen zu wollen. Nach Banksy: If you’re tired, learn to rest not to quit.