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Klima ABC_3_Dürre & Blumenwiese

Das Klima ABC - Teil 3: Wetter versus Klima – Wo liegt hier jetzt der Unterschied?

In einem Workshop zum Thema Klimakommunikation wurden wir gefragt, wie man denn effektiv über die Auswirkungen des Klimawandels sprechen kann. Hagel, Stürme, Überschwemmungen, Tornados gab es letztes Jahr in Österreich. Hat denn all das mit dem Klimawandel zu tun? Ist das noch Wetter oder schon DAS Klima? Können einzelne Wetterereignisse die Ursache im Klimawandel haben?

Dazu erzählt unsere Trainerin Brigitte von einem Fernseh-Interview, das ihr in Erinnerung geblieben ist. Auf die Frage, ob denn diese extremen Wettereignisse in Österreich im Sommer 2021 etwas mit dem Klimawandel zu tun haben, hat die interviewte Expertin lange erklärt was die Wissenschaft alles NICHT weiß und wie schwierig es ist, da konkrete Aussagen zu treffen. Brigitte hätte sich hier klare Kommunikation gewünscht. Zum Beispiel, dass die Wissenschaft schon lange vor klimabedingten Extremwetterereignissen gewarnt hat. Daher sind die Naturkatastrophen, die wir jetzt erleben konsistent mit ebendiesen Warnungen. Und teilweise übertreffen sie diese sogar.

Doch zurück zum Start. Einfach gesagt sind Wetter und Klima beides Zustände unserer Atmosphäre an einem gewissen Ort. Der große Unterschied jedoch ist der Zeitraum.

Beim Wetter spricht man von dem Zustand, den jeder Menschen unmittelbar erlebt: es regnet, die Sonne scheint, es schneit, es ist neblig. Wenn man den Wetterbericht schaut, kann man sehen, wie das Wetter in den nächsten Tagen sein soll. Wenn wir also vom Wetter reden, dann geht es um den Zustand der Atmosphäre an einem bestimmten Ort in einem konkreten Zeitraum: wenige Stunden bis ein paar Tage. Kurz: das Wetter ist das, was du siehst, wenn du aus dem Fenster schaust.

Möchte man von Wetterverhältnissen reden, die sich über längere Zeit

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(Wochen bis Monate) ziehen, wie zum Beispiel eine „Schönwetterperiode“ oder eine „Frostperiode“, nennt man das „Witterung“. Hier kann es sich von mehreren Tagen bis zu einer Jahreszeit handeln.

Beim Klima hingegen betrachtet man eine Zeitspanne von 30 Jahren. Das Klima beschreibt den Mittelwert von Witterungseinflüssen, die über einen längeren Zeitraum gemessen wurden. Von einer Klimaerwärmung/Klimaerhitzung reden wir, wenn die durchschnittlichen Temperaturen langfristig ansteigen. Klima ist also eine Art „Statistik“ oder ein Mittelwert des Wetters und der Witterung über eine längere Zeit. Gleichzeitig hat das Klima Einfluss auf das Wetter. Climate Outreach schreibt dazu, „dass heute alle Wetterereignisse durch den Klimawandel beeinflusst sind, weil die Umwelt, in der sie stattfinden, wärmer und feuchter ist als sie früher war.“

Auf die eingangs gestellte Frage gilt es ganz klar zu sagen: JA, extreme Wetteranomalien bzw. Extremwetterereignisse sind klassische Folgen des Klimawandels. Extremwetterereignisse werden durch den Klimawandel wahrscheinlicher und heftiger. Climate Outreach hinterfragt am Ende sogar die Sinnhaftigkeit der Frage selbst und kontert gekonnt: „Wenn jemand ein geschwächtes Immunsystem hat, ist er anfälliger für Krankheiten. Trotzdem stellt niemand die Frage, ob jede Krankheit durch das geschwächte Immunsystem verursacht wurde.“

Wir Menschen als Individuen können die durchschnittliche Witterungsveränderung über viele Jahre nicht statistisch wahrnehmen. Wir müssen uns auf die langjährigen Messungen verlassen.

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Eines ist aber ganz klar: der menschengemachte Klimawandel ist real und seine Folgen können schon vielerlei beobachtet werden.

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