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Der 97% Konsens und die skeptische Lobby

97% der Wissenschaft sind sich einig, dass der aktuelle Klimawandel menschengemacht ist. Das ergab bereits eine Studie aus 2016, die über 12.000 Publikationen zum Thema Klimawandel analysierte. Damit wurde ein noch nie dagewesener wissenschaftlicher Konsens belegt. Gleichzeitig gibt es aber eine skeptische Lobby, die viel Lärm macht und sich auf allen Ebenen in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik Gehör verschafft. Wie kann das sein? Warum wird an der gemeinsamen Aussage von 97% der Wissenschaft gezweifelt?

Die Wissenschaft lebt von Weiterentwicklungen. Forschungsbereiche, in denen es seit Jahrzehnten keine neuen Erkenntnisse gab, gelten als unseriös. Weiterentwicklung geschieht in der Wissenschaft durch kritisches Hinterfragen der Erkenntnisse.

Dieser Anspruch spielt der skeptischen Lobby sehr gut in die Karten. Sie werfen Fragen und damit auch Zweifel am Klimawandel und seinen Folgen auf. Die Wissenschaft nimmt sich dieser Fragen und Zweifel an und überprüft sie auf ihre Relevanz hin. Beim Thema Klimawandel und seinen Folgen verändern sich die Hauptaussagen jedoch kaum, sondern werden, wenn dann noch verheerender. Anstatt das zu akzeptieren, wirft die skeptische Lobby neue Fragen und Zweifel auf, ohne selbst einen konstruktiven Beitrag zu leisten. Und so dreht sich das Rad weiter.

Warum hören wir teilweise lieber auf die wenigen skeptischen Stimmen als auf die überwältigende Mehrheit der Wissenschaft? Warum treten wir weiterhin auf der Stelle und überlegen nach wie vor, ob es denn wirklich 5 vor 12 ist oder doch nur Schwarzmalerei? Vermutlich, weil für viele von uns die Wahrheit zu schmerzhaft wäre. Denn wer möchte sich eingestehen, dass wir seit Jahrzehnten ungebremst und wissentlich auf eine Katastrophe zusteuern. Um eine Klimakatastrophe abzuwenden, bedarf es jetzt Schritte und Handlungen, die für uns alle spürbar sein werden. Für einen bequemen Wandel ist die verbleibende Zeit zu kurz. Wir brauchen gemeinsame Ziele im Interesse des Klimaschutzes in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Solche tiefgreifenden Änderungsprozesse dauern normalerweise Jahrzehnte und wir befinden uns auch tatsächlich gerade in so einem Prozess. Nur haben wir keine Jahrzehnte mehr zur Verfügung.

Wenn sich nun 97% der Wissenschaft zu einem Thema einig sind, dann ist das, wie schon gesagt, ein noch nie dagewesener Konsens. Über jede Medikamentenzulassung gibt es eine größere Unsicherheit und trotzdem schlucken wir die Tabletten im Glauben an deren Wirkung. Mündiges Hinterfragen von Fakten ist wichtig und gut. Im Fall des Klimawandels ist die Faktenlage aber so eindeutig, dass es an der Zeit ist sich die Konsequenzen unseres Handelns einzugestehen und vom Überlegen ins Tun zu kommen. Noch können wir gemeinsam das Ruder rumreißen.

Mehr Infos zum Thema hier:

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