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Klimapsychologie. Unser System und warum wir nicht ins Tun kommen.

Wir Menschen sind soziale Herdenwesen, d.h. wir orientieren uns mit unseren Handlungen und unseren Werten an unserem Umfeld. Dadurch, dass klimaschädigendes Handeln in unserem System die Norm ist und häufig auch mit Statussymbolen, wie z.B. einer großen Wohnung bzw. einem großen Haus, einem Auto, Fernreisen, erhöhtem Konsum… verbunden ist, finden wir in eben diesem klimaschädigendem Handeln Bestätigung.

Unser klimaschädigendes System fußt in unnachhaltigen Rahmenbedingungen wie z.B. immer noch kein Klimaschutzgesetz, KfZ-Penderpauschale, Subventionen für klimaschädliche Produkte etc. Laut einer WiFo-Studie, die vom BMK in Auftrag gegeben wurde, wurden in den letzten Jahren jedes Jahr ca. 5 Mrd. € klimaschädigende Subventionen in den Bereichen Energie, Verkehr und Landwirtschaft vergeben.

Wir alle sind also Teil eines Systems, das von fossilen Energien abhängig ist. Egal wie sehr wir auch nachhaltig leben, wie ernst es Unternehmen ist, klimaneutral zu werden – im Moment ist das einfach noch nicht zu 100% möglich.

Besonders deutlich wird das, wenn wir unseren individuellen CO2-Fußabdruck berechnen. Selbst Menschen, die kein Auto haben, nicht fliegen und vegan leben, verbrauchen mehr Ressourcen als die Erde uns zur Verfügung stellt. Der Grund dafür ist, dass wir als Teil des Systems bereits einen aliquotierten Rucksack an Emissionen mitbringen, indem wir die uns gebotene Infrastruktur nutzen, wir kaufen ein, wir sind mobil…

Um die positiven Einflüsse unseres Handelns begreifbar zu machen, gibt es alternativ zum Fußabdruck auch den Handabdruck.

Obwohl unsere Möglichkeiten in unserem System deutlich begrenzt sind, senden wir durch unser klimafreundliches Handeln Signale an das System: wir sind bereit für einen Wandel. Wir wollen eine klimafreundliche Zukunft. Immerhin geben gemäß der EIB Climate Survey 78% der EU-Bevölkerung an, im Alltag alles ihnen Mögliche zu tun, um den Klimawandel zu einzudämmen. Die Gesellschaft scheint also bereit zu sein.

Für den Wandel hin zu einem klimafreundlichen System braucht es nun das passende System. Und der Weg dorthin ist ein Marathon und kein Sprint, um es im O-Ton eines unserer Wegbegleiter zu sagen.

Wie wir am besten unsere individuellen Handlungen und unsere klimafreundlichen Werte miteinander in Übereinstimmung bringen erfährt ihr im nächsten Blogpost.

Infos zu nachhaltigem Konsum gibt es übrigens bei unserem online-Workshop am 13.4., 18:30-21:00. Nähere Infos hier.

Weiterführende Links:

  • Blogpost von Hallo Klima! zu Klimaschutz. Ein Auftrag an das Individuum oder an das System? Link
  • Infos von den Psychologists for Future. Link
  • Earth Overshoot Day. Link
  • WiFo Studie. Klimakontraproduktive Subventionen in Österreich. Link
  • CO2-Fußabdruckrechner. Link
  • Handabdruck. Link
  • Europäische Investitionsbank. Climate Survey 2021-22. Link