Zukunftsbilder. Teil 2 Wie funktioniert ein Paradigmenwechsel?
Im letzten Blogpost haben wir erkundet, warum Wirtschaftswachstum allein nicht zu ganzheitlichem Wohlstand führt. Was meinen wir mit ganzheitlichem Wohlstand?
Denken wir mal daran, was uns glücklich macht. Was kommt dir da spontan in den Sinn? Stellen wir diese Frage an unsere Workshop-Teilnehmenden, dann kommen häufig Antworten wie: Zeit in der Natur, Stille, in Ruhe ein Buch lesen, Qualitätszeit mit der Familie…
Wir sehen also, dass hier zuallererst Immaterielles genannt wird. Wohlstand wird folglich nicht automatisch mit Wirtschaftswachstum gleichgesetzt ist, sondern ganzheitlicher gedacht. Damit das auch in der unserem System ankommt, braucht es einen Paradigmenwechsel. Aber wie passiert so ein Paradigmenwechsel?
Ein Paradigmenwechsel bedeutet ganzheitlichen Wandel auf allen Ebenen, sowohl auf der systemischen als auch auf der individuellen Ebene. Ein Prozess des völligen Umbruchs, der uns spannende Möglichkeiten und Chancen bietet und gleichzeitig viel Unsicherheit mit sich bringt. Dieser Paradigmenwechsel ist eine Mammutaufgabe und gleichzeitig eine zentrale Voraussetzung zur Bewältigung der Klimakrise.
Voraussetzungen für den Wandel
Hier einige zentrale Bausteine auf dem Weg hin zum Wandel:
- Wir wollen weg von den Weltuntergangsszenarien hin zu positiven Zukunftsbildern. Es macht einfach weniger Freude vor etwas Angsteinflößendem wegzulaufen also zu etwas Schönem hinzulaufen.
- Wir wollen außerdem weg vom linearen Denken im Sinne von wenn-dann-Ansätzen, Fließbandlogiken & steilen Hierarchien hin zur solidarischen Systemen. Das meint sowohl-als auch-Ansätze, Vielfalt, Teilhabe, Austausch…
- Und wir tun gut daran zu verstehen, wie die drei Ebenen Wirtschaft, Gesellschaft und Ökologie sich aufeinander auswirken. Hier ist die Ökologie der Rahmen, der sich über alles spannt und von dem auch alle anderen Ebenen abhängig sind, den wir bewahren müssen, um – auf welche Art auch immer – zusammenleben und wirtschaften zu können.
Absurderweise ist es ja so, dass es den meisten Menschen leichter fällt, sich das Ende der Welt vorzustellen, als das Ende des Kapitalismus. Wieder ein geflügelter Sager des grandiosen Rob Hopkins. Wir müssen also wieder träumen lernen, unsere Fantasie als Tool entdecken. Dies ist die Voraussetzung zum Schaffen motivierender und positiver Zukunftsbilder.
Was heißt das nun für unsere schönen Zukunftsbilder? Es heißt, dass wir unser System neu denken müssen. Weg vom Fokus auf Wirtschaftswachstum hin zu ganzheitlichen Systemen, die miteinschließen, was uns wichtig ist, wofür wir unsere Energien einsetzen, worauf wir am Ende der Tage zurückschauen wollen. Wie wir diese positiven Zukunftsbilder träumen lernen, erfahrt ihr im nächsten Blogpost.