Fasten für das Klima: Überwinde deinen inneren Schweinehund (1/7)
2021 ist schon jetzt ein herausforderndes Jahr. Es gab keine großen Silvesterpartys. Es wird auch keine Faschingsfeiern geben. Und bald beginnt auch noch die Fastenzeit, nämlich am 17. Februar und geht bis zum 3. April. Das sind sechseinhalb Wochen, in denen wir uns auch dem Klimaschutz widmen können. Und genau das möchte Hallo Klima! tun.
Während der Fastenzeit werden wir euch jede Woche mit Tipps zu einem spezifischen Bereich aus dem Alltag versorgen. Heute starten wir mit einem allgemeinen Überblick zum Thema Fasten und Gewohnheiten. In den nächsten Wochen widmen wir uns dann den Themen Klima und Internet, Energie und Ressourcen, Konsum, Ernährung, Mobilität und Reisen sowie politischem Engagement.
Aber zunächst von Anfang an: Warum überhaupt fasten?
Beim Fasten geht es darum Platz für neue Gedanken und Gewohnheiten zu schaffen. Menschen dazu zu motivieren ihre Gewohnheiten klimafreundlich zu gestalten, ist ein zentrales Anliegen von Hallo Klima! Immerhin liegt laut der Umweltberatung das Einsparungspotenzial an Treibhausgasen im Alltag bei 50%.
Gewohnheiten zu ändern bedeutet manchmal auch die eigene Komfortzone zu verlassen. Das kann Angst machen und vielleicht merkst du schon, wie beim Lesen dieser Zeilen deine innere Abwehrhaltung steigt. ABER: neue Gewohnheiten können sehr befreiend sein und was sich im ersten Moment mühsam anfühlt, endet oft in einer positiven Überraschung.
Probiere es einfach aus! Die Fastenzeit eignet sich perfekt dafür. Sechseinhalb Wochen sind ein überschaubarer Zeitraum und gleichzeitig ist die Zeitspanne lang genug, um alte Muster zu hinterfragen und zu überdenken.
Hier die ersten fünf Ideen von unserer Seite
Achte auf deinen Energiekonsum zuhause.
- Erhitze zum Beispiel Wasser im Wasserkocher statt am Herd, wenn du einen Elektroherd hast.
- Lass keine Elektrogeräte unnötig lang im Stand-by-Modus und stecke die unbenutzten Geräte aus.
- Lass Licht nur brennen, wenn du es brauchst.
- Lüfte kurz zwei bis dreimal am Tag für 5-10 Minuten komplett, anstatt die Fenster dauernd gekippt zu lassen.
- Wechsle auf einen Ökostrom-Anbieter.
Bring neue Ideen in deine Ernährung.
- Iss pflanzliche, biologische, regionale und saisonale Lebensmittel und weniger tierische.
- Achte darauf, dass weniger Essen im Abfall landen. In Österreich landen pro Person jedes Jahr 60 kg einwandfreie Lebensmittel im Müll. Das muss nicht sein.
- Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist kein Verfallsdatum. Verlass ich auf deine Sinne und überprüfe, ob ein Lebensmittel noch genießbar ist, bevor es im Müll landet.
Überdenke dein Konsumverhalten.
- Konsumiere nur das, was du wirklich brauchst. Lass dich nicht anstecken von den laufenden Rabattschlachten.
- Gehe vor dem Kauf nochmal kurz in dich und überlege, ob du das wirklich brauchst. Oder kannst du es dir auch ausleihen, Second Hand kaufen…? Ideen dazu findet ihr auch hier.
- Zum Konsumfasten gehört auch ein „Bitte keine Werbung“-Schild auf deinem Postkasten. Das kannst du leicht selbst basteln und dadurch landet viel weniger Altpapier in deinem Postfach.
Wie bist du von A nach B unterwegs?
- Fahre mit den Öffis, dem Rad oder gehe zu Fuß, anstatt das Auto zu nehmen. Manchmal ist man damit schneller als man glaubt und die Bewegung tut neben dem Klima auch dem Körper gut.
Bring dich ein!
- Engagiere dich und bringe dabei deine Ressourcen ein. Zum Beispiel beim ersten Freiwilligenabend von Hallo Klima!
Nett zum Klima und nett zu dir selbst!
Und schließlich – sei nicht enttäuscht, wenn mal etwas nicht auf Anhieb gelingt. Bleibe achtsam und hinterfrage dich selbst: Warum hat es nicht geklappt? Was kann ich in Zukunft anders machen? Und das allerwichtigste: Nimm dir nicht zu viel auf einmal vor. Schritt für Schritt in eine klimafreundliche Zukunft!
Noch ein Nachsatz zum Thema Fasten: Wir sind kein religiöser Verein. Dennoch möchten wir jeden Anlass nutzen, um dazu zu motivieren in kleinen Schritten in Richtung eines klimafreundlichen Alltags zu gehen. Wer das christliche Fasten verschläft, den laden wir dazu ein im Ramadan mit dem Klimafasten zu beginnen. Ramadan beginnt heuer übrigens am 12. April und endet am 12. Mai.
Wer weitere Tipps auf Lager hat und sie mit uns teilen mag, nur her damit. Auch eure Erfahrungsberichte teilen wir gerne. Schreib uns eine kurze E-Mail unter verein@halloklima.at oder kontaktiere uns über unsere sozialen Medien auf Facebook und Twitter.
Weiterführende Links:
- www.mein-fussabdruck.at: Hier kannst du deinen ökologischen Fußabdruck messen und damit dein Verbesserungspotential erkennen.
- https://www.wwf.at/de/stromanbieter-check: Der WWF Österreich und GLOBAL2000 nehmen beim Stromanbieter-Check verschiedene Unternehmen unter die Lupe und zeigen auf wer wirklich grünen Strom anbietet.
- https://www.umweltberatung.at/firmenunabhaengige-energieberatung: Eine unabhängige Energieberatung mit Anlaufstellen in ganz Österreich
- https://co2-rechner.at/#/start: Der CO2 Rechner des Forum Umweltbildung zur Berechnung der Nachhaltigkeit des eigenen Lebensstils
- https://nachhaltig.at/elisabeth-tangl: Wie kann unser Lebensstil zum Klimaschutz beitragen? Die Umweltberatung. Vortrag am 22.5.2020 beim SOL Symposium 2020