Klimafasten: Warum wir uns in einer Krise befinden und was wir tun können (4/7)
Willkommen zurück in unserer Serie zum Thema Klimafasten. Im herkömmlichen Sinne heißt fasten verzichten. Aber weil das Leben voller Widersprüche ist und wir uns in diesem Blogpost dem Thema politisches Engagement widmen finden wir: je mehr desto besser!
Warum es dazu jede*n von uns braucht und warum wir eine ganzheitliche Sicht benötigen, um die Klimakrise zu bewältigen erfährst du hier.
Es gibt so unendlich viele Informationen zur Klimakrise, so viele Initiativen, Vereine, Nachhaltigkeitsberichte und „grüne“ Konsummöglichkeiten, dass einem der ganz schwindelig werden kann. Ein großes Gesamtbild, eine ganzheitliche Narrative und daraus folgend schlüssige Handlungsanleitungen gibt es aber nicht. Das ist auch schwierig, weil das Klimathema so komplex ist. Aber nicht unmöglich, wenn der Wille nach einem neuen System da ist.
System auf wackeligen Beinen
Aktuell steht unser gesamtes System auf unnachhaltigen Beinen. Wenn man nun aus einem System – auch aus einem unnachhhaltigen – ein Element rausnimmt und zu ändern versucht, dann beginnt alles zu wackeln. Die Dinge fügen sich nicht mehr automatisch ineinander und man beginnt mehr und mehr alles Mögliche zu hinterfragen. Bei dem Versuch klimafreundlich zu leben entdeckt man schnell, dass gerade zu Beginn viele automatische Handlungen neu gedacht werden müssen. Pflanzliche Ernährung für das Klima? Super! Aber was macht da das Palmöl in der Margarine? Weniger Auto, mehr Öffis? Spitze! Aber die Oma in der Pampa ist plötzlich quasi unerreichbar…
Das ist dann der Moment, in dem einem klar wird, wie wenig unser gesamtes System auf Klimafreundlichkeit abgestimmt ist und wie viele Bereiche im
eigenen Leben umgedacht werden müssten. Viele fühlen sich in diesem Moment von Politik und Wirtschaft allein gelassen und zu recht völlig überfordert.
Neues System für neue Möglichkeiten
Damit klimafreundliches Handeln eine Selbstverständlichkeit wird braucht es einen kompletten Systemwandel hin zu einer ressourcenschonenden Kreislaufwirtschaft. Dafür braucht es politischen und wirtschaftlichen Willen und Mut. Die scheinen zwar nach und nach zu wachsen, aber noch lange nicht schnell und umfangreich genug. Gleichzeitig nimmt ein Großteil der Bevölkerung die Notwendigkeit und Dringlichkeit des Themas wahr, fühlt sich aber nicht ausreichend handlungsermächtigt und kompetent, um entsprechende Maßnahmen von Politik und Wirtschaft einzufordern.
Und hier befinden wir uns in einer Spirale. Solange nicht ein Großteil der Gesellschaft auch abseits der Jugendbewegungen und sämtlicher „… For Future“ Initiativen aufschreit, wird auf politischer Ebene weiterhin die Verantwortung für klimagerechtes Handeln global umher geschoben. Und solange die Politik nicht die Notwendigkeit nach umfangreichen Maßnahmen verlautbart und schlüssig begründet, wird die Gesellschaft weiterhin Orientierung und Handlungsmöglichkeiten vermissen. Ein klimafreundliches Leben wird dann weiterhin oft als Widerspruch zum aktuellen System wahrgenommen.
Diese Spirale muss unterbrochen werden! Wir alle können unseren Beitrag dazu leisten. Indem wir politische Forderungen stellen, auf die Straße gehen, mit unserem Umfeld sprechen, Bewusstsein schaffen, klimafreundliche Entscheidungen treffen, relevante Initiativen unterstützen…
Weiterführende Hinweise:
- Eine gute Gelegenheit für das Stellen politischer Forderungen ist übrigens der globale Klimastreik am 19.3.2021: https://fffutu.re/fb-event-1903
- Mehr zum Thema Klimakrise und Resilienz findet ihr hier: https://www.psychologistsforfuture.org/psychologie-der-klimakrise/klimaresilienz/
- Anregungen und Infos zum Thema Klimapsychologie findet ihr auf dieser Plattform für Klimakommunikation: https://www.klimakommunikation.at/category/klimapsychologie/